Montag, 25. September 2017

Stoffwindeltest: Blümchen AIO und Flexi AIO



Ich freue mich riesig, heute eine neue Blogreihe zu beginnen. In regelmäßigen Abständen werde ich euch über unsere Erfahrungen mit verschiedenen Stoffwindelsystemen berichten. Warum wir nun mit Stoff wickeln, habe ich hier kürzlich erzählt. 

Als Neuling im Dschungel der Stoffwindelwelt kann man sich schon mal leicht überfordert fühlen bei all den verschiedenen Möglichkeiten, Marken und Materialien. Die liebe Erika von der Stoffwindelcompany hat mir hier sehr weitergeholfen. Sie nahm sich Zeit für eine telefonische Beratung, um unsere Anforderungen abzuklären und stellte uns dann ein tolles, genau auf unsere Bedürfnisse zugeschnittenes Paket zur Verfügung. Dieses enthielt unter anderem die Blümchen AIO sowie zwei Versionen der Blümchen AIO-Flexi, einmal aus PUL und einmal aus Minky.  

Blümchen AIO V2


Beginnen wir mit der AIO. All-in-one bedeutet, dass die komplette Windel aus nur einem Teil besteht. Die Saugeinlagen sind fix angenäht und werden nur zum schnelleren Trocknen nach dem Waschen ausgeklappt.


 
Die Windel besteht aus wasserundurchlässigem, eher festem PUL, weichem Innenmaterial
und zwei verschiedenen Saugeinlagen aus Bambusfrottee und StayDry-Oberfläche, die durch die Reihenfolge beim Einklappen variabel je nach Bedarf verwendet werden können. Wir haben die Version mit Klettverschluss getestet, es gibt sie aber auch mit Druckknöpfen. Die Kletts halten wirklich gut, zur Haltbarkeit nach längerer Anwendung kann ich natürlich noch nichts sagen. Optisch finde ich sie wirklich wunderschön, tolle Farben und hübsches Muster. 

Den Windeln lag eine ausführliche Waschanleitung bei, was vor allem für mich als Neuling sehr vorteilhaft war. Das Waschen klappt problemlos, allerdings dürfen die Blümchenwindeln nur bei 40° in die Maschine. Ich bin gespannt, ob diese doch recht niedrige Temperatur dauerhaft reicht.

Die Passform ist wirklich gut und auch bei unserem doch schon recht großen Töchterlein mit fast 11 Kilogramm ist noch Luft nach oben. Sie hat die Windel sofort akzeptiert und gern getragen, obwohl sie durchaus deutlich größer und dicker als die gewohnten Wegwerfwindeln ist. Leichte Abdrücke von den Beinbündchen schienen das Töchterlein nicht zu stören. Die AIO lässt sich wunderbar im Stehen anlegen, was für uns ein großer Pluspunkt in der Anwenderfreundlichkeit ist. Aufgrund der großen Bewegungsfreude unserer Kinder wickle ich sehr viel im Stehen und das klappt auch mit dieser Windel hervorragend. 

Den Praxistest in punkto Saugfähigkeit und Dichtheit hat die Blümchen AIO V2 mit Bravour bestanden. Sie hält bei uns locker drei Stunden durch. Ein einziges Mal ist sie bei den Beinbündchen ausgelaufen, aber das lag vermutlich an einem Anwenderfehler meinerseits – möglicherweise hat ein Teil des Windelvlieses hervorgeschaut. Ansonsten blieb außen immer alles trocken. 

Fazit: Die Blümchen AIO ist einfach anzuwenden, hält gut trocken und besticht durch ein sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Somit ist sie eine ideale Einsteigerwindel in die Welt des Stoffwickelns. Ich habe sie gerne dabei, wenn wir unterwegs sind oder gebe sie der Oma mit, da sie eigentlich wie eine Wegwerfwindel zu verwenden ist und keiner besonderen Erklärung bedarf.


Blümchen Flexi AIO

 
Die Flexi All-in-one ist die Erweiterung der AIO und unterscheidet sich von der AIO dadurch, dass die Einlagen nicht fix angenäht sind, sondern flexibel und je nach Bedarf eingeklettet werden können. Auch das Waschen von Überhose und Einlagen ist dadurch getrennt möglich. Zur Auswahl gibt es kurze und lange Einlagen, letztere werden einmal gefaltet. Gewählt werden kann zwischen Bio-Baumwolle, StayDry und Bambusfrottee. Eigentlich ist sie damit mit einer SIO (Snap-in-one) vergleichbar, nur dass anstatt Snaps Klettverschluss verwendet wird. 



Die Flexi AIO gibt es neben der PUL-Variante auch aus Minky und auch die durften wir testen. Ich war erst etwas skeptisch, ob auch dieses Material den Austritt von Nässe verhindert, aber wurde sehr positiv überrascht. Wieder finde ich die Designs wirklich gelungen, meiner Tochter haben es vor allem die Käfer an der Minky-Windeln angetan ;-). 


Im Vergleich zur AIO finde ich es praktisch, dass die Einlagen bei der Flexi AIO auch in den Trockner dürfen, da sie ja abnehmbar sind. Wenn das Wetter zu schlecht ist, um die Windeln an der Sonne trocknen zu lassen, ist das eine zeitsparende Alternative und ich hatte auch bisher kein Problem damit, die Einlagen gemeinsam mit anderen Kleidungsstücke zu trocknen. 

Die Flexi AIO hat nur einfache Beinbündchen und fällt dadurch etwas kleiner aus, sie passt dem Töchterlein in der größten Einstellung wirklich ganz genau. Meinem Empfinden nach verursachen die einfachen Beinbündchen weniger Abdrücke auf der Haut. Auch den Anwendungstest „Wickeln im Stehen“ hat die Flexi AIO wieder bestanden, klappt wunderbar. 


Die Windel saugt mit den entsprechenden Einlagen sehr gut, wieder war ein Wickelintervall von drei bis dreieinhalb Stunden problemlos möglich. 

Fazit: Mir persönlich gefällt die Flexi AIO noch besser als die AIO. Sie lässt sich besser anpassen, die Einlagen sind separat zu waschen und zu trocknen und die einfachen Beinbündchen passen bei uns besser als die doppelten. Sie hält sehr gut trocken, macht allerdings im Vergleich mit anderen Stoffwindelsystemen einen recht großen und kompakten Windelpo. Mich stört das nicht und auch das Töchterlein hat kein Problem damit, aber es fällt doch auf. 

Insgesamt finde ich das Preis-Leisungs-Verhältnis von Blümchenwindeln wirklich gut. Man sollte diesbezüglich wissen, dass die Windeln nicht in Europa produziert werden. Die Erfinderin von Blümchenwindeln und Inhaberin der Stoffwindelcompany Erika Mayerhuber lässt in China und Pakistan fertigen, achtet aber bei der Auswahl der Betriebe auf eine faire Entlohnung der Mitarbeiter und eingehaltene Sozialstandards. 

Abschließend möchte ich noch ein paar Worte zur Stoffwindelcompany loswerden. Zusätzlich zu der netten telefonischen Beratung und der Bereitstellung der Windeln umfasst der Shop ein umfassendes Angebot an der verschiedensten Windelsystemen diverser Hersteller sowie Zubehör. Bestellungen werden schnell bearbeitet und versendet, ich bin zufrieden :-).

Montag, 18. September 2017

Kreativecke: Unsere Lösung für zwei Kinder



„Every child is an artist.“
Pablo Picasso

Das Internet und Pinterest im Speziellen ist voll mit wunderschönen Bildern von Maltischchen und Kreativecken für Kinder. Ehrlich, ich finde frei zugängliche Kunstmaterialien im Sinne einer vorbereiteten Umgebung nach Montessori und kindgerechte Mal- und Basteltische super. Aber im Alltag mit kleinem Geschwisterkind ist das leider nicht so praktibal. Der Sohnemann zeichnet, malt, schneidet, klebt und bastelt recht gerne, aber er ist mit seinen 2,5 Jahren dabei auch noch gern in meiner Nähe und zu jung für einen Kreativbereich in einem eigenen Zimmer, geschützt vor der kleinen Schwester. Und im Wohnbereich kann ich keine Farben und Scheren in offenen Regalen in Kinderhöhe platzieren, das würde mit dem Töchterlein im Chaos enden und wäre auch gefährlich. Also musste eine andere Lösung her, um die Materialien griffbereit aber sicher zu verstauen. 

So habe ich die untersten zwei großen Schubladen des Esszimmerschrankes ausgeräumt, der sich gleich neben dem Hochstuhl des Sohnemanns beim Esstisch befindet. Er kann sich dort die benötigten Mal- und Bastelsachen entnehmen und auf seinem Stuhl am Esstisch arbeiten, ohne dass er von der kleinen Schwester gestört wird. Da sie mit ihren 14 Monaten natürlich noch deutlich kleiner ist, erreicht sie den Schubladeninhalt auch nicht. 


In der linken Lade befinden sich in hölzernen Stehsammlern vom Möbelschweden weißes Papier, farbiges Tonpapier und ausgedruckte Malvorlagen sowie Malbücher. Auf einem kleinen Tablett findet der Sohnemann verschiedene Sticker zum Aufkleben und zwei große Motivstanzer. Diese zu verwenden und die ausgestanzten Blumen und Herzen anschließend auf Papier zu kleben ist aktuell eine besonders beliebte Tätigkeit. 


Für die rechte Lade habe ich in der Küchenabteilung einen Besteckkasten besorgt, um die Organisation von Stiften, Scheren und Klebestiften zu erleichtern. Neben Wachsmalkreiden, Farb- und Filzstiften gibt es noch Wasserfarben, Pinsel und ein Glas mit angerührtem Tapetenkleister. Dieser eignet sich für verschiedene Bastelarbeiten, aber auch zum Anbringen von Fensterbildern. Er lässt sich gut mit dem Pinsel auftragen und rückstandslos entfernen. 

Um auch ein großflächiges Arbeiten zu ermöglichen, habe ich außerhalb unseres Wohnbereiches in meinem Arbeitsraum eine kleine Kunstecke geschaffen. Hier dürfen die Kinder ab und zu in meinem Beisein kreativ werken. Das Töchterlein ist hier auch mit Begeisterung dabei, allerdings brauchen wir danach genügend Zeit für ein Bad ;-). 
 

Mein Flipchart lässt sich in der Höhe verstellen und ergibt so eine tolle Alternative zu einer Staffelei für Kinder. Ein kleines Regal hatte ich noch im Keller stehen und darauf befinden sich nun verschiedene Stifte, wie zum Beispiel die Stabilo Woodys, die sich auch sehr gut mit Wasser vermalen lassen. Die farbig markierten Gläser sind ein Geburtstagsgeschenk von der Patentante des Töchterleins – vielen Dank dafür! Auf dem Regal stehen auch noch Wasserfarben, Pinsel, Stupfpinsel, Ölkreiden, Fingerfarben, eine kleine Maltafel mit Kreiden und Lappen zum Aufwischen. Wenn wir mit Fingerfarben werken, habe ich meist einen großen Eimer mit warmem Wasser bereitstehen – meine Angst vor allzu bunten Wänden und Möbeln ist nicht zu leugnen… Dennoch ist es immer wieder schön zu sehen, mit welcher Freude der Sohnemann kreativ tätig ist und gerade jetzt zu Herbstbeginn wird das sicher wieder öfter am Programm stehen. 


Falls jemand nach Ideen sucht, wie man mit ganz kleinen Kindern kreativ arbeiten kann, empfehle ich euch gern folgende Bücher: Kritzeln– Schnipseln – Kleckern und Mein allererstes Basteljahr.  


Zu guter Letzt möchte ich noch eine kleine Idee dalassen, die kürzlich im Gespräch mit einer Freundin aufkaum – eine Schnipselkiste. Ich habe dem Sohnemann eine Schuhschachtel mit verschiedenen Papier- und Kartonresten, Bändern und Schnüren befüllt und zwei Scheren dazugelegt. Damit kann er nach Herzenslust schnipseln und zum Schluss wird einfach alles wieder in die Kiste gepackt, Deckel drauf und fertig. Das ist kaum ein Aufwand und der kleine Mann ist begeistert und sinnvoll beschäftigt. 


Und, wird bei euch auch gern gemalt und gebastelt?





Der Text enthält affiliate links zu Amazon. Für euch ändert sich nichts am Preis, wenn ihr dem Link folgt und das Produkt bestellt, aber ich werde minimal am Umsatz beteiligt ;-).